Donnerstag, 26. November 2009
Alternativen statt Zeigefinger
Prävention- Reinheimer Stadtjungendpflege veranstaltet Aktionstag gegen Drogen- Angebote von Ernährung bis Musik
Darmstadt Echo 2009 von Nicole Stuck
„ Starke Jungendliche sind weniger anfällig für den Konsum von Drogen“, erklärte die Reinheimer Stadtjungendpflegerin Jutta Kirsch beim Aktionstag zum Thema Drogenprävention, der am vergangen Freitag zahlreiche Jungendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren ins Hofgut lockte.
Anstatt auf trockene Aufklärungs- arbeitet setze das Team der Stadtjungendpflege auf ein interaktives Mitmachprogramm, das die Teenager in ihrer Entwicklung stärken und sie zum Nachdenken anregen sollte. Wegen zu weniger Anmeldungen stand bis zuletzt nicht fest, ob der Tag tatsächlich stattfinden könne.
„Natürlich ist Drogenprävention ein ernstes und auch wichtiges Thema“, erzählt Kirsch, „aber wir möchten den Jugendlichen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger eintrichtern, dass Drogen nicht gut für sie sind, sondern ihnen vielmehr attraktive Alternativen anbeten.“ Der Hintergrundgedanke: Jugendliche, die Hobbys haben und somit eigene Ziele verfolgen, sind weniger anfällig, da sie ihre überschüssige Energie ausleben und somit ausgeglichener sind. Auch seien Persönlichkeit und Selbstbewusstsein bei aktiven Teenagern meist ausgeprägter und es falle ihnen leichter, der Versuchung zu widerstehen. Im Gegensatz dazu greifen Teenager, die dn ganzen Tag zu Hause vor dem Fernseher oder Computer sitzen, häufig aus Langeweile u Drogen, um sich den „Kick“ zu verschaffen.
Zwei Profitänzer kommen gut an
„Wir möchten den Kids heute neue Möglichkeiten aufzeigen“, agte Sigge Elsner, ebenfalls Stadtjugendpflegerin, „vielleicht findet der ein oder andere Gefallen an unserem Angebot und führt es als Hobby weiter:“ Dazu gab es ein buntes Programm, in dem die Kinder in verschiedenen Workshops unter Anleitung von professionellen Fachleuten zusammen eigene Texte schreiben, Musik machen und eigene Choreografien entwickeln sollten. Wegen zu geringer Teilnehmerzahlen mussten der Poetry-Slam- und der Hip-Hop-Workshop jedoch abgesagt werden. Der Modern-Dance-Kurs der Zwillinge Michele und Giuseppe de Filippis war jedoch mit neunzehn Teilnehmern, darunter ein Junge, voll belegt. Unter der der beiden Profitänzer übten die Jugendlichen hier eine zehnminütige Gruppenchoreografie ein, die am Abend den Eltern vorgeführt wurde und übten tänzerische Ausdrucksfähigkeit und Selbstdarstellung.
Bei allem Spaß waren sich die Kinder dem ernsten Thema des Aktionstages aber durchaus bewusst. „Ich finde den heutigen Tag sehr wichtig und finde es gut, dass etwas derartiges angeboten wird“, schwärmt die sechzehnjährige Thea aus Ueberau. „Durch das Tanzen lernt man sich selbst und seinen Körper besser kennen. Außerdem kann man sich ausleben und wird zufriedener. So kommt man gar nicht erst auf die Idee, Drogen zu konsumieren.“
Ebenfalls ins Wasser fiel der Workshop über gesunde Ernährung, bei dem die Teilnehmer die Gruppe verpflegen und gleichzeitig mit Informationen rund ums Thema gesunde und ausgewogene Ernährung versorgt werden sollten. Stattdessen übernahmen die Stadtjugendpflegerinnen und Silke Hubel, die Sozialarbeiterin der Dr.-Kurt-Schumacher-Schule, die Verpflegung und zauberten verschiedene Rohkostplatten mit Dips sowie Aufläufe. „Viele Kinder essen einfach zu einseitig Übergewicht wird immer mehr zum Problem“, erklärt Elsner. „Wir möchten ihnen zeigen, dass auch gesunde Dinge gut schmecken können und hoffen, dass sie die Tipps zu Hause weitergeben.“
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